Mittwoch, 9. Mai 2007

Gastkommentar: Deutsche Afrika-Agenda schürt falsche Hoffnungen

Von Michael Windfuhr

Ein erster Entwurf der potentiellen Abschlußerklärung des G8-Gipfels von Heiligendamm liegt vor. Die Schlüsselworte für die strategischen Empfehlungen, die Afrika darin gegeben werden, lauten: Wachstum, offene Märkte, Investitionen, Schutz geistiger Eigentumsrechte und gleiche Bedingungen („equal conditions“). Darin steckt dieselbe Logik, mit der die EU und die USA versucht haben, die Doha-Runde der WTO zu gestalten. Doch die G8-Agenda geht sogar über das Verhandlungspaket von Doha hinaus und greift Themen auf, die dort schon gescheitert waren, z.B. den Schutz von Investitionen. Während in der G8-Agenda „equal conditions“ gefordert werden, wurde den Entwicklungsländer in der WTO immerhin noch „special and differential treatment“ zugesichert, d.h. in der Regel zeitlich und mengenmäßig reduzierte Liberalisierungsverpflichtungen.

Die andere Seite der besonders weitreichenden Liberalisierungsagenda bildet ein Thema, das Merkel vor allem im Hinblick auf die schnell wachsenden Konkurrenten in Asien vorantreiben will, der Schutz geistiger Eigentumsrechte. Gerade die Einführung und Absicherung geistiger Eigentumsschutzrechte ist für ärmere Entwicklungsländer jedoch ausgesprochen teuer und bindet oft auf Jahre die administrative Substanz vieler Ministerien.

Die Hoffnung, daß mit dieser Agenda Fortschritte bei der Reduktion von Armut und Hunger erreicht werden könnten, ist unberechtigt. Marginalisierte Kleinbauern und Landarbeiterfamilien wünschen sich vor allem einen Schutz ihrer lokalen und regionalen Märkte. Wachstum ist in vielen afrikanischen Ländern dringend notwendig. Dieses wird aber nur dann nachhaltig sein, wenn es auf der Entwicklung ländlicher Räume aufbaut. Die Investitionen, die die G8-Agenda fördern möchte, gehen derzeit vor allem in die extraktive Gewinnung von Rohstoffen. Hierbei geht es selten um die langfristig ökonomische und ökologisch nachhaltige Erschließung von Wirtschaftspotentialen, sondern um schnellen Ressourcenabbau mit gravierenden sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Konsequenzen.

Die G8 wissen um diese Probleme, deshalb schlägt der Entwurf für das Abschlußdokument auch einige Leitplanken vor, z.B. die Stärkung freiwilliger Unternehmensverantwortung und die Schaffung von Transparenz im Rahmen der „Extrative Industries Transparency Initiative“ (EITI). Die Kombination aus weitreichender Liberalisierung mit Transparenzauflagen und freiwilliger Unternehmensverantwortung ist jedoch kein neues und kein überzeugendes Angebot. Notwendig wäre die Initiierung und Förderung produktiver Investitionen in die nachhaltige ländliche Entwicklung – ein ungleich anspruchsvolleres Programm.

Michael Windfuhr leitet das Menschenrechtsteam von Brot für die Welt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Habe ich gefunden, finde ich sehr gut, sollte man unterstützen im Kampf gegen Armut... tolle Transparenz, man sieht was man spendet und wer sich im Anschluss darüber freut - toll ! Jeder kann helfen, Charity wie sie sein sollte, Hilfe kommt an ! Armut-Bekämpfen.de zeigt wie es gehen kann.

Mission von Armut Bekämpfen :

Menschen welche noch nicht die Möglichkeit hatte Länder der dritten Welt zu bereisen, haben leider nicht die Vorstellungskraft Umstände und Situationen in Ländern wie dem Senegal, Indien, Brasilien oder den Phillipen vorzustellen. Wie auch? Menschen in diesen Ländern träumen von Themen wie Mindestlohn, 38 Stunden Wochen, Rente, Arbeitslosengeld oder aber Sozialhilfe.

Was in westlichen Ländern standard ist und bereits als Armut bezeichnet wird ist in den genannten Ländern wie gesunder Mittelstand. Ein Bett, ein Dach über dem Kopf, Kleidung, Spielzeug oder aber Schulbildung sind purer Luxus.

Aufgrund der unterschiedlichen beruflichen und kulturellen Hintergründe der Gründer und der Schirmherren, leben wir wie ich meine ein Leben im Wohlstand und für Bürger aus Dritte-Welt Ländern ein Leben im Überfluss.

Ziel unserer Mission ist, anfangs in verschiedenen Regionen Güter in Form von Spenden, Sachspenden, finanzielle Spenden und Zuversicht an Bedürftige zu verteilen. Tsunami Opfer in Ländern wie Indonesien, Thailand, Sri Lanka oder Indien wurde geholfen; leider jedoch fast ausschließlich in Tourismus Regionen. Nur wenige Kilometer von dort entfernt ist bislang wenig bis Hilfe angekommen. Wir möchten gezielt und direkt helfen und somit die Korruption der relevanten Stellen ausschließen – dies wird nicht immer möglich sein, aber es ist den Versuch wert.

Für die Ausstattung von Schulen in den geförderten Ländern suchen wir noch funktionierende Computer (Idealerweise Notebooks) um auch den Kinder in diesen Regionen eine Chance zu geben neben Ihrer Schulbildung sich mit den neuen, modernen Medien auseinander zu setzen und diese zu nutzen.

Nobelpreisträger Muhammad Yunus erhielt den begehrten Preis für die Vergabe von Micro Krediten; diese wurden vergeben am Ärmste in entlegenen Dörfern, welche von dem Kleinkredit beispielsweise ein gebrauchtes Handy kaufen und somit in entlegenen Regionen ohne Telefonanschluss Ihr eigenes kleines Unternehmen gründeten. Von diesem Telefon konnten Frauen Ihre Ehemänner welche in anderen teilen des Landes oder aber sogar im Ausland arbeiten, telefonisch erreichen. Von den Einnahmen konnten die Kreditnehmer Ihren Kredit zurück zahlen und sich so ein kleines Einkommen sichern so wie auch Ihre eigene Existenz.

Zitat Fokus Juni 2008

„Jeder Handybesitzer hat bislang 5 neue Endgeräte genutzt, 3 der 4 Altgeräte schlummert in irgendwelchen Schubladen und wird nicht genutzt“

Wir möchten Menschen in vergleichbaren Situationen helfen ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen, aufgrund dessen sammeln wir auch noch funktionierende Mobiltelefone nebst Ladegerät. Diese werden geprüft, sortiert und katalogisiert und durch Besuche vor Ort durch Partnerorganisationen verteilt.

Wir freuen uns über Sachspenden jeglicher Art, dennoch BITTEN wir darum nur Waren von vertretbarer Qualität zu schicken (Kleidung ohne Löcher, Mobiltelefone ohne Akku oder Ladegerät oder aber defekt, etc.pp)

Anschrift Anlieferung Sachspenden (Kleidung, Spielwaren, Handies, Notebooks)

Armut-Bekämpfen.de
c/o Michael Maier
Am Bayenturm 9
D-50678 Köln
anlieferung@armut-bekaempfen.de