Mittwoch, 18. April 2007

Bono bei Merkel, Attac bei YouTube

Der U2-Sänger Bono traf gestern mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen (s. Photo). Dabei habe die Kanzlerin zugesichert, daß das Thema „Afrika“ eine herausragende Rolle beim bevorstehenden Gipfel in Heiligendamm spielen werde. Die offizielle Pressemitteilung sagt auch gleich, wie das geschehen soll: „Dabei stehen Fragen wie die Verbesserung des Investitionsklimas, die Förderung nachhaltiger Investitionen und "good governance" im Mittelpunkt der Diskussionen.“ Ob dem Sänger zu dieser Ausrichtung etwas Kritisches einfiel, wurde bislang nicht bekannt. Dem Vernehmen nach soll er Merkel erneut eine „weise Frau“ genannt haben. Der deutsche NGO-Dachverband VENRO dagegen will sich am 15. Mai mit der Frage auseinandersetzen, ob private Direktinvestitionen tatsächlich ein Königsweg der Entwicklung sind.

Fetziger geht es naturgemäß bei Attac zu. Seit gestern steht ein Videoclip zur Mobilisierung für die G8-Proteste zur Verfügung. Die G8-Chefs schweben darin als Totengerippe durchs Bild. Ob das wohl auf das nahe Ende dieser Institution hindeuten soll, die „verantwortlich ist für die ganze Scheiße“, wie Philip Hersel von Blue 21 vor der Kamera zum besten gibt? Immerhin: In puncto Modernität steht Attac Bono in nichts nach. Die Vermarktung des Clips findet u.a. über die Internetplattform von YouTube statt >>> hier.

1 Kommentar:

Michael Kömm hat gesagt…

Das Auftreten von Bono ist schon ein wenig fragwürdig, gerade wenn man dann noch so ein schwaches Statement von ihm (auf der DATA-Website) lesen muss:

“The Chancellor knows the details of what Germany and the G8 promised to Africa and she is working on a plan to keep these aid promises. She is a wise woman. She understands that we face a crisis of credibility if these promises are not kept.”

Ein wenig konkreter hätte er ja schon werden können.

Darüber hinaus ist auch kritisch zu betrachten, dass die Forderungen viel zu sehr auf eine quantitative Erhöhung der Entwicklungshilfe abzielen, wobei Forderungen nach qualitativen Verbesserungen völlig fehlen. In dieser Perspektive scheint sich niemand wirklich um "credibility" zu sorgen (vgl. PM von DATA vom 4.3.07).