
Dem Vernehmen nach gibt es starke Versuche, die die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) betreffenden Texte für die Heiligendamm-Erklärungen zu verwässern. Die Engländer und die Franzosen waren bislang noch die stärksten Befürworter der vor zwei Jahren gegebenen ODA-Zusagen. Auch Deutschland soll die Verpflichtungen bislang Ernst nehmen, zumal Finanzminister Steinbrück signalisiert hat, daß die Anhebung der Entwicklungshilfe einer von zwei vorrangigen Bereichen ist, in denen Ausgabensteigerungen akzeptabel sind. Nach wie vor wird damit gerechnet, daß die den Gipfel zu irgendeiner entwicklungspolitischen Ankündigung in eigener Sache nutzen wird. Die Waage im Kreise der G8 könnte sich jedoch in die andere Richtung senken, wenn in dieser Woche Nicolas Sarkozy den französischen Präsidenten Jaques Chirac im Amt ablöst und mit dem Präsidentenwechsel auch der französische Sherpa ausgewechselt wird.
Immerhin sollen sich die Sherpas in der vorletzten Woche jedoch auf den britischen Vorschlag geeinigt haben, daß künftig die Finanzminister kurz vor dem Gipfel über die neuesten ODA-Zahlen berichten. In einem Entwurf für die Afrika-Deklaration der G8, der der G8-Blog-Redaktion vorliegt, war dafür, allerdings in eckigen Klammern, noch der Entwicklungshilfeausschuß (DAC) der OECD vorgesehen.
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